Welpenschule oder Welpenspielgruppe – Teil 1
Welpenschule oder Welpenspielgruppe?
Endlich ist er eingezogen, der kleine Welpe. In dieser besonderen und spannenden neuen Zeit, stellt sich die Frage: In welche Hundeschule soll ich gehen?
Es gibt viele Welpengruppen mit unterschiedlichen Konzepten. Von reinen Spielgruppen bis zu reinen Lerngruppen ohne Sozialkontakt. Um die für dich passende Welpengruppe zu finden, kannst du hier nachlesen, auf was du bei der Wahl einer geeigneten Welpengruppe achten solltest und wie ich in meiner Welpenschule arbeite.
Was macht eine gute Welpenschule aus?
Sie ist dafür da, dem Welpen einen optimalen Start ins Leben zu bereiten und ihn gemeinsam mit seinem Menschen in ein zukünftiges entspanntes, glückliches Leben zu führen. Sie soll Mensch und Hund gut auf die gemeinsamen Jahre vorbereiten und mit der Basis zu einem alltags- und umweltsicheren Hund verhelfen, der mit seinem Menschen gerne in der Gesellschaft gesehen wird.
Für einen Hund, der dich sicher im Alltag begleiten soll, ist es wichtig,
- dass er sich auf dich fokussieren kann, auch wenn die Umgebung spannend ist
- dass er dich entspannt in verschiedensten Situationen im Alltag begleiten (z. B. beim Besuch bei Freunden, im Restaurant, beim Joggen etc.) kann
- dass er entspannt an anderen Hunden vorbeigehen kann
- dass er sich an dir orientiert
- dass er zurückkommt, wenn du ihn rufst – auch wenn andere Hunde oder Menschen in der Nähe sind
Ich möchte es dir anhand eines Beispiels erklären:
Stell dir vor, du bist mit deinem Hund unterwegs. Er läuft ohne Leine in deiner Nähe. Menschen mit und ohne Hunden triffst du auf eurem Weg. Dein Hund orientiert sich stets an dir, achtet auf dich, kommt auf dein Rufen zurück, läuft mit dir weiter. Du setzt dich auf eine Bank und genießt den Augenblick. Dein Vierbeiner befindet sich dabei in deiner Nähe und ist ebenfalls entspannt.
Nun stell dir vor, du bist mit deinem Hund unterwegs. Er läuft ohne Leine und entfernt sich mal mehr und mal weniger. Dir kommen Menschen mit oder ohne Hund entgegen. Dein Hund freut sich wahnsinnig über jeden Menschen der dir entgegen kommt und muss ihn begrüßen. Die weiße Hose, der schimpfenden Dame hat zwei Pfotenabdrücke bekommen. Und beim Zusammentreffen mit anderen Hunden bist du völlig abgeschrieben. Erschöpft setzt du dich auf eine Bank um durchzuatmen. Deinen Hund hast du angeleint, damit er nicht wieder stiften geht. Dabei fängt er an und gräbt neben dir ein Loch.
Im ersten Beispiel hat der Hund folgendes gelernt:
Es lohnt sich bei meinem Menschen zu bleiben und sich zu orientieren. Trotz ablenkender Reize, kann er die Aufmerksamkeit seinem Menschen schenken. Er hat gelernt Frust zu ertragen und damit umzugehen, nach dem Motto „Wenn dir das Leben Zitronen schenkt, mach Limonade draus“. Denn: Es ist nicht schlimm, wenn man gerade nicht auf jeder Party tanzen kann.
In der Welpenschule haben diese Hunde oft gelernt, ruhig zu bleiben, wenn sie andere Hunde spielen sehen. Und vor allem nicht: Immer wenn es zur Hundeschule geht steigt die „Party“ – Leine los und spielen. Meist ist es eine Mischung aus Übungen und Freispiel oder eine reine Übungsgruppe ohne Freispiel. Außerdem wird hier viel Wert auf die Ruhe gelegt. Von sich aus können die meisten Welpen schnell von 0 auf 100 sein. Sie allerdings von 100 wieder auf 0 zu bekommen ist deutlich schwieriger. Daher ist ein wichtiger Punkt auch für die Welpenschule auf Ruhephasen zu achten.
Im zweiten Beispiel ist das Gegenteil der Fall. Der Hund hat gelernt, dass Außenreize super spannend sind und viel Spaß bringen. Denn: Andere Menschen anspringen, mit anderen Hunden spielen oder auch jagen ist für Hunde selbstbelohnend. Und Verhaltensweisen die sich lohnen, werden häufiger gezeigt. Nicht selten zeigen Hunde dieses unerwünschte Verhalten, die in einer „Welpenspielgruppe“ waren: Alle Welpen auf den Platz und Leinen los. Nun wird eine Stunde den Welpen zugesehen, wie sie so süß miteinander spielen. Dass Luna gerade gemobbt wird, Blacky Schutz bei seinen Besitzern sucht, aber wieder freundlich in den Spielkreis geschoben wird, das wird manchmal leider übersehen. Daher ist es wichtig, dass die Spielphasen gut beobachtet werden und der Trainer eingreift, wenn es einem Welpen zuviel wird oder sich Welpen gegenseitig immer weiter pushen.
Welche Variante gefällt dir besser? Wie möchtest du die Zukunft mit deinem Hund gestalten?
Du kannst bei der Welpenschule, die du besuchst maßgeblich darauf Einfluss nehmen, wie das spätere Leben mit deinem Hund aussehen soll bzw. wie viel du später korrigieren musst. Wenn es dein erster Hund ist, wirst du vermutlich weniger darüber nachdenken, wie du später mit deinem Hund leben möchtest bzw. auf was du jetzt genau achten solltest, damit der Alltag später mit deinem Hund so wird, wie du es dir wünschst. Dafür bin ich als Hundetrainerin da. Ich kann genau auf dich und deinen Hund eingehen und herausfinden was ihr für euren gemeinsamen Alltag benötigt. Ich kann dir Tipps geben, welche Auswirkungen welche Verhaltensweisen deines Hundes haben können oder wie du bereits zu Beginn gute oder schlechte Verhaltensweisen erkennst, bevor sich diese festigen und was du tun kannst, um diese in die richtigen Bahnen zu lenken. Hierfür eignen sich ergänzend zur Welpenschule Einzelstunden, in denen an diesen wichtigen Themen individuell gearbeitet werden kann.